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WOHNEN IM ALTER: BEDÜRFNISSE UND WÜNSCHE 59 Prozent der „älteren Generation“ sind über 55 Jahre alt – Professorin erläutert Studie zur Wohnungssituation Älterer

2024-11-17 HaiPress

„Noch nie hat die ‚Generation 55plus‘ größere Chancen gehabt als heute“,lautete die Kernaussage der Professorin Dr. Silvia Beck von der Hochschule Esslingen,bei ihrem Vortrag in der Jahreshauptversammlung des Kreisseniorenrates Göppingen. Die Mehrheit der 65 bis 85-Jährigen könne eine positive Bilanz ihres bisherigen Lebens ziehen und wäre überwiegend zufrieden mit ihrem jetzigen Lebensabchnitt.

Zu beobachten ist nach Aussage der Universitätsprofessorin,die aktiv an der Studie „Wohnen im Alter“ mitgewirkt hat,dass immer mehr Ältere im Rentenalter noch eine Weile berufstätig bleiben (30 Prozent). Auch eine „neue Kultur des Alterns“ greife Platz und führe zu  frühzeitigen Überlegun­gen zum „eigenen Älter werden“ „Die Wohnverhältnisse passen sich den veränderten gesellschaftlichen Situationen und dem im Fluss befindlichen Umfeld an“,erläuterte Professorin Beck..

Eine gute Nahversorgung und Mobilität spiele dabei eine große Rolle,so die Referentin. Immer häufiger würden für Seniorinnen und Senioren neue Wohn-,Betreuungs- und Unterstützungsformen angeboten und akzeptiert.

Dr. Beck stellte die aktuelle Wohnsituation dar und betonte,dass 93 Prozent der über 65Jährigen im privaten Haushalt lebten,4 Prozent in stationären Einrichtungen und etwa 3 Prozent in alternativen Wohnformen. Der Anteil an 1-Personen-Haushalten steige aber ständig,was unter anderem dazu führe,dass Ältere in an sich zu großen Wohnungen lebten (im Durchschnitt auf 83 Quadratmetern). Dies erkläre sich damit,dass diese Generation eine relativ lange Verbleibdauer von durchschnittlich 31 Jahren in ihrer bewährten und beliebten Wohnung habe,vielfach in Eigentum,und im gewohnten Umfeld bleiben will (67 Prozent). Den-noch steigt  mit der Altersarmut auch die Wohnungsnot für diese Personengruppe mit steigender Tendenz an,sodass für sie geeignete Wohn-formen gefunden werden müssten.

Dr. Beck stellte fest,dass auch ein Mangel an barrierefreien Wohn-räumen bestehe und  machte auf die vielfältigen Förderungsmöglichkeiten von Um- oder Einbaumaßnahmen aufmerksam,die entsprechen-de Investitionen erleichtern würden. ­

Ein bisschen Statistik rundete den Vortrag ab: Im Kreis Göppingen leben gegenwärtig  21 Prozent der Einwohner,die über 80 Jahre alt sind; weitere 13 Prozent zwischen 65 und 79 Jahren und 23 Prozent zwischen  55 und 64 Jahren. Laut Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Landesamts sollen am 31.12.2024 im Kreis 26 Prozent der über 80 Jahre alt,13 Prozent zwischen 65 und 79 Jahren und 20 Prozent zwischen 55 und 60 Jahren alt sein.

Damit liegt auf der Hand,dass die Wohnungssituation eines der drän-gendsten Probleme und eine große Herausforderung darstellen wird. „Die ältere Generation“ (ab 55) wird nach der Prognose  zur Bevölkerungsentwicklung im Kreis Göppingen am Jahresende 2024 etwa 59 Prozent stark sein“,  sagte KSR-Pressesprecher Harald Kraus.

Anschließend erledigte die KSR-Mitgliederversammlung die notwendigen Regularien: der Vorsitzende Frieder Kauderer und sein Stellvertreter Günter Simmnacher (Donzdorf) wurden einstimmig wiedergewählt. Neue stellvertretende Vorsitzende ist  Helga Wörner aus Heiningen. Dem Vorstand gehören ferner je eine Delegierte der Orts- und Stadtseniorenräte an.

PM Kreisseniorenrat Göppingen

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